Die im Mund auftauchenden schmerzhaften, entzündeten, runden oder ovalen Bläschenen werden von Ihrem Zahnarzt Aphthen genannt. Die Aphthe ist in Wirklichkeit nicht gefährlich, und heilt mit der Zeit ohne Komplikationen, aber wegen den Unannehmlichkeiten ist es unendlich ärgerlich, wenn unsere Mundschleimhaut von Zeit zu Zeit von dieser Plage heimgesucht wird.
Lästige Aphthen auf der Zunge und im Mund |
Die Ursachen von Aphthen und die ersten Symptome
Die Forscher bemühen sich vergeblich, denn bis heute ist unklar, was eigentlich diese Krankheit verursacht. Als offensichtlichste Lösung erscheint die Virusinfektion. In den Wunden lassen sich häufig Untergruppen des Herpesvirus nachweisen, aber gegen eine eindeutige Virusinfektion als Auslöser spricht, dass auch bakterielle Aphthen entdeckt wurden.
Angenommen wird, dass der Gesundheitszustand des Patienten die Hauptrolle spielt, denn allzu viel Stress, ein abgeschwächtes Immunsystem und hormonelle Störungen sind öfter mit im Spiel. Zu den Risikofaktoren zählen noch Vitaminmangel und manche Magen-Darm-Erkrankungen; aber nach Zahnbehandlungen können auch Aphthen im Mund erscheinen (nicht korrekt sterilisierte Geräte oder lange Behandlungen, die zur Austrocknung der Schleimhaut führen).
Aufgeplatze Aphthe |
Erste Anzeichen sind Jucken und ein brennendes Gefühl, oft noch ohne sichtbare Symptome. Die später erscheinenden milchigen Blasen platzen mit der Zeit, und hinterlassen offene Wunden. Kopfschmerzen, Betrübtheit und Mundgeruch zählen zu den Begleitserscheinungen.
Die Arten von Aphthen und die Behandlung
Man unterscheidet drei Arten von Aphthen. Die kleinen Aphthen, bis zu einem Durchmesser von etwa 10 Millimetern, entstehen bei jungen Erwachsenen. In fast 90% der Erkrankungen handelt es sich um diese sog. Minor-Aphthen. Die Gewebeschädigung ist nur oberflächlich, so heilen diese Bläschen innerhalb von wenigen Tagen von selbst, und sind spätestens nach 2 Wochen spurlos verschwunden.
Größere Aphthen, die Major-Aphthen bis zu 3 Zentimetern sind seltener, dafür aber viel schmerzhafter und hartnäckiger. Diese können in Zweiergruppen erscheinen, richten ernsthafte Gewebeschäden an, verursachen große Schmerzen und heilen erst nach 15-30 Tagen mit Narben. Major-Aphthen können leicht mit Mundkrebs verwechselt werden, deswegen wird in diesem Fall oft zu einem Testschnitt geraten.
Noch seltener kommt es zu herpesähnlichen Aphthen, die trotz Bezeichnung nicht herpesbedingt sind. Die Cooke-Aphten, die etwa 5-10% der Fälle ausmachen, sind stecknadelkopfgroß, treten in großer Anzahl, gruppenweise auf, schließen sich zu größeren Geschwüren zusammen, und schmerzen viel stärken als andere Aphthen. Obwohl sie ziemlich erschreckend aussehen, heilen sie nach einigen Wochen ohne Narben.
In den meisten Fällen sind Aphthen zwar völlig harmlos, sind nicht einmal durch Küssen oder das Benutzen desselben Bestecks oder Trinkglases ansteckend, sie können aber höllisch weh tun, und machen den Alltag zum Qual: sie stören beim Essen, beim Trinken, beim Schlucken und auch beim Sprechen. Eine spezifische Behandlung gibt es nicht – der natürliche Heilungsprozess sollte unterstützt werden, und man kann zugleich für Schmerzlinderung sorgen. Die meisten Mitteln sind nicht verschreibungspflichtig: Ihr Apotheker wird Ihnen Sprays, Gurgellösungen, Gele, Salben und Mundspülungen, Zink- und Silbernitratlösung oder Teebaumöl (verdünnt) empfehlen.
Es gibt auch bewährte Hausmittel: Salbei-, Kamillentee, Melissen, Honig, Aloe Vera, Ringelblumen- und Rhebarberwurzelextrakt sorgen entzündungshemmend. Nelken und Nelkenöl gelten ebenfalls als altbewährtes Wundermittel gegen Zahn- und Mundhöhlenprobleme: die Inhaltsstoffe wirken desinfizierend, betäubend und schmerzlindernd.
Die Heilungsphase kann aber auch durch den Verzicht auf Kaffee, Tee, Tabak und Alkohol beschleunigt werden.
Dr. Kalman Gelencser
Gelencsér Dental Zahnklinik
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Letzte Änderung: 25. Januar 2017