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Mit einer Wurzelbehandlung kann auch ein stark geschädigter Naturzahn noch erhalten werden

Letzte Änderung: 16. März 2022

Schon der bloße Gedanke an eine Wurzelbehandlung macht vielen Patienten Angst. Dabei ist die Sorge völlig unbegründet – dank der Entwicklung moderner zahnmedizinischer Methoden ist eine Wurzelkanalbehandlung (WKB) heutzutage ein sicheres und schmerzloses Verfahren, um den natürlichen Zahn selbst bei starker Zerstörung infolge einer Erkrankung oder Verletzung zu erhalten.

Im Folgenden klären wir wichtige Fragen zum Thema Wurzelbehandlung, beispielsweise:

Eine Wurzelbehandlung sichert in der Regel einen langfristigen Erfolg: Bei guter Mundhygiene bleibt der Naturzahn über viele Jahre und im besten Fall sogar mehrere Jahrzehnte erhalten. Optisch ist der wurzelbehandelte Zahn von anderen natürlichen Zähnen nicht zu unterscheiden.

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Die langfristige Bewahrung der natürlichen Zahnsubstanz: Das Ziel einer Wurzelbehandlung



Im Zahninneren kann es leicht zu Entzündungen mit starken Schmerzen kommen. Dabei handelt es sich um eine – meist durch Karies verursachte – Infektion des Zahnmarks, im medizinischen Fachjargon als Pulpitis bezeichnet. Zudem kann die Knochenmarkentzündung auch als Folge eines Unfalls oder einer Verletzung auftreten.

Ist das Zahnmark abgestorben, muss der Zahn dennoch nicht – wie früher häufig geschehen – gezogen werden. Die Wurzelbehandlung zielt stattdessen darauf ab, Zähne, die sich zum Kauen noch gut für lange Zeit eignen, zu erhalten.

Weiterführende Informationen über die Erforderlichkeit einer Wurzelbehandlung finden Sie unter Wurzelbehandlung als letzte Chance: der Vorgang der Behandlung.

Diese Vorteile hat eine Wurzelkanalbehandlung



Eine fachmännisch durchgeführte Wurzelbehandlung bietet für Patienten gleich mehrere nennenswerte Vorteile:
  • Der eigene Zahn wird erhalten und sitzt fest im Kiefer.
  • Der chirurgische Eingriff einer Zahnentfernung bleibt dem Patienten erspart.
  • Optisch besteht kein Unterschied vom wurzelbehandelten Zahn zu den natürlichen Zähnen.
  • Eine weitere Behandlung mit gegebenenfalls aufwendigem Zahnersatz ist nicht notwendig.
  • Wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Brücke über benachbarte Zahnlücken benötigt, eignet sich der wurzelbehandelte Zahn ideal als Stütze.


Wie hoch sind die Kosten für den Eingriff?



Die Kosten für eine Wurzelbehandlung hängen vom jeweiligen Aufwand im Einzelfall ab. Sie bewegen sich in Deutschland und Österreich im Allgemeinen zwischen 200 und 1.000 €, in der Schweiz ist mit 500 bis 850 Franken zu rechnen.

Deutlich günstiger ist eine konservierende Zahnbehandlung in anerkannten Zahnkliniken im Ausland. So kann eine Wurzelbehandlung in der Gelencsér Dental Zahnklinik in Ungarn bereits ab 80 € pro Kanal realisiert werden. Zur Anwendung kommen ausschließlich moderne wissenschaftliche Methoden, die von erfahrenen Spezialisten angewandt werden. Etwaige Zuschüsse der Krankenkasse gehen Ihnen selbstverständlich auch bei der fortschrittlichen Behandlung in Ungarn nicht verloren.

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Die Krankenkasse zahlt bei der Behandlung nur einen festen Zuschuss



Die Wurzelbehandlung ist zwar eine Kassenleistung, jedoch mit einigen Einschränkungen. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten nur dann, wenn der betroffene Zahn als erhaltungswürdig eingestuft wird.

Für die Molaren, also die hinteren Backenzähne, gelten zusätzliche Richtlinien:
  • Zum Erhalt einer geschlossenen Zahnreihe müssen vom zu behandelnden Zahn bis zur Kiefermitte noch sämtliche Zähne vorhanden bzw. Lücken mit einem Zahnersatz versorgt worden sein.
  • Die Wurzelbehandlung verhindert eine einseitige Verkürzung der Zahnreihe nach hinten.
  • Bereits vorhandener Zahnersatz kann durch die Behandlung erhalten werden.

Gilt ein Zahn als nicht erhaltungswürdig, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse lediglich die Kosten für das Ziehen des Zahns, nicht aber für eine Wurzelbehandlung. In diesem Fall muss der Patient die kompletten Behandlungskosten aus eigener Tasche finanzieren.

Für die Kostenübernahme der Krankenkasse gelten in Deutschland und Österreich gewisse Höchstgrenzen. Notwendige Maßnahmen, die über die festgesetzten Standardleistungen hinausgehen, müssen selbst getragen werden.

In der Schweiz werden die Kosten einer Wurzelkanalbehandlung ohnehin nur in Ausnahmefällen von der Grundsicherung übernommen. Patienten müssen anfallende Zahnarzt-Gebühren in voller Höhe selbst bezahlen.

Diese Privatleistungen können bei der Wurzelbehandlung sinnvoll sein



Damit der Eingriff so präzise und sorgfältig wie möglich vorgenommen werden kann, können verschiedene Instrumente und Techniken zum Einsatz kommen, die nicht zur Standardleistung der Krankenkasse zählen. Dazu gehören unter anderem
  • die Verwendung eines OP-Mikroskops, das bei einer schwierigen Anatomie eine bessere Sicht gewährleistet.
  • elektrometrische Messungen der Zahnlänge anstelle eines Röntgenbilds, die für eine gründlichere Reinigung sorgen können.
  • spezielle elektrophysikalisch-chemische Spülungen zur Desinfektion der Wurzelkanäle, die eine bessere Wirkung erzielen können.
  • thermisch erwärmte Füllmaterialien, die dem vollständigen Verschluss der feinen Kanäle dienen.

Wird von Angstpatienten eine Voll- oder Teilnarkose bevorzugt, gehört das ebenfalls zu den Privatleistungen.

Wie läuft eine Wurzelkanalbehandlung ab?



Die Behandlung des geschädigten Zahns verläuft in mehreren Schritten. Sie erfolgt unter örtlicher Betäubung, Schmerzen sind deshalb während der Wurzelbehandlung nicht zu befürchten.
  • Zunächst entfernt der Zahnarzt eventuell vorhandene Karies.
  • Anschließend wird ein Zugang zum Zahnmark gelegt, dieser wird mit Spezialinstrumenten gereinigt. Der Einsatz eines OP-Mikroskops macht selbst kleinste Hohlräume und verzweigte Verästelungen sichtbar.
  • Das entzündete oder abgestorbene Gewebe wird mit kleinen Feilen in Nadelgröße entfernt. Die feinen Kanäle werden dabei mehrfach mit Reinigungslösungen desinfiziert.
  • Ist die Entzündung noch nicht allzu weit fortgeschritten, können die Wurzelkanäle schon im ersten Behandlungstermin mit einer Füllung verschlossen werden. Muss die Behandlung fortgesetzt werden, erfolgt die Einlage eines Medikaments und eine provisorische Füllung.

Die Dauer der Wurzelbehandlung hängt unter anderem vom Entzündungsgrad und der Form der Wurzelkanäle ab, die häufig nicht gerade verlaufen. Im besten Fall genügt ein Termin, oft sind für den Behandlungserfolg zwei bis drei Zahnarztbesuche notwendig. Pro Sitzung sind rund 60 Minuten zu veranschlagen.

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Die richtige Nachbereitung: Tipps zur Nachsorge



Solange die örtliche Betäubung anhält, sollte man möglichst nichts essen und allenfalls Wasser trinken. Vorsicht ist insbesondere bei heißen Speisen und Getränken geboten, da man Temperaturen unter dem Einfluss der Betäubung oft falsch einschätzt und sich deshalb schnell verbrühen kann.

Was sonst nach der Wurzelbehandlung zu tun ist, um das Behandlungsergebnis nicht zu gefährden:
  • Auf Kaffee, Schwarztee, Alkohol und Nikotin ist in den ersten Tagen zu verzichten. Die Genussmittel können entzündliche Prozesse fördern.
  • Direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Anstrengungen, z.B. durch sportliche Aktivitäten, sollten ebenfalls einige Tage ausbleiben.
  • Wichtig ist eine sorgfältige und gründliche Zahnpflege. Die Zahnpasta sollte keine aufhellenden Partikel enthalten, diese greifen den Zahnschmelz an. Zahnseide kann das noch empfindliche Zahnfleisch reizen. Zur Beseitigung von Speiseresten in den Zahnzwischenräumen empfiehlt sich stattdessen die Benutzung einer Munddusche.
  • Zur Linderung eventuell auftretender Schmerzen hilft das Auflegen eines Kühlpads. Zusätzlich kann ein Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung eingenommen werden.

Ein wurzelbehandelter Zahn sitzt zwar stabil im Kiefer, ist aber nicht mehr so belastbar. Den Verzehr harter und klebriger Lebensmittel wie z.B. Nüsse oder rohe Karotten sollte man fortan vermeiden.

Welche Komplikationen können auftreten?



Die Wurzelbehandlung gehört zum Standardrepertoire eines erfahrenen Zahnarztes und ist eine erfolgversprechende Methode, um selbst stark geschädigte Zähne für viele Jahre zu erhalten. Wie bei jedem komplexen und diffizilen medizinischen Eingriff kann es jedoch in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen. Durch den Einsatz moderner Instrumente und Technologien lassen sich diese weitgehend vermeiden.

Eventuell auftretende Schmerzen und Schwellungen unmittelbar nach der Wurzelbehandlung klingen durch Kühlung und die Einnahme geeigneter schmerzlindernder Medikamente nach wenigen Tagen vollständig ab.

Gelingt es wegen einer starken Krümmung und Verzweigung des Kanalsystems nicht, dieses ausreichend zu reinigen, können zurückbleibende Bakterien eine erneute Entzündung auslösen. Selbst kleinste undichte Stellen in der Füllung können ein Einfallstor für Bakterien darstellen.

Bei sehr engen oder stark gekrümmten Wurzelkanälen können in sehr seltenen Fällen Instrumente im Inneren des Zahnes abbrechen und umliegende Muskeln, Knochen oder Nerven verletzen bzw. umliegende Zähne schädigen.

Ist eine Überkronung direkt nach der Wurzelbehandlung möglich?



In einigen Fällen kann es notwendig werden, den wurzelbehandelten Zahn zu überkronen. Durch die fehlende Versorgung des Zahns und dessen fortbestehende starke Belastung beim Kauen steigt das Risiko für Zahnbruch. Zudem ist der behandelte Zahn anfälliger für einen Bakterienbefall. Eine Teil- oder Vollkrone schützt und stabilisiert den Zahn.

Die Überkronung findet jedoch nicht unmittelbar nach der Wurzelbehandlung statt, sondern in der Regel nach etwa sechs Monaten. Bis dahin steht fest, ob die Wurzelkanalbehandlung erfolgreich war oder ob gegebenenfalls eine Revision erfolgen muss, falls die Kanäle nicht hinreichend gereinigt werden konnten oder erneut Bakterien eingedrungen sind.

Die Implantatversorgung als Alternative zur Wurzelkanalbehandlung



Wurzelbehandlung oder Implantat ist eine Frage, die viele Patienten ihrem Zahnarzt stellen. Grundsätzlich bieten beide Methoden sehr gute Chancen auf einen langanhaltenden Behandlungserfolg.

Im Einzelfall macht der Zahnarzt seine Empfehlung vom Zustand des Zahnes abhängig. Ist durch die Entzündung die Struktur des Zahns wesentlich beeinträchtigt oder weist die Wurzel eine Fraktur auf, kann eine Zahnextraktion und die anschließende Versorgung mit einem Implantat angeraten sein. Auch bei sehr starker Wurzelkrümmung oder komplexen Verästelungen, die nicht erreichbar sind, kann das Ersetzen des natürlichen Zahnes durch ein Implantat die erfolgversprechendere Lösung sein.

Wissenswerte Informationen über Zahnimplantate haben wir für Sie unter Zahnimplantate: Kosten, Hersteller, Erfahrungen und Behandlung zusammengestellt.

Neue Forschungsansätze in der Behandlung von Wurzelkanälen



Wie eingangs erwähnt, konnte die Wurzelkanalbehandlung durch moderne Techniken und Methoden nachhaltig optimiert werden und gilt heute als ein sicheres und schmerzfreies Verfahren, das in vielen Fällen den langjährigen Erhalt eines natürlichen Zahns gewährleistet.

Statt der Verfüllung der behandelten Wurzelkanäle mit einem synthetischen Material arbeitet die Forschung seit einigen Jahren an Methoden zur Regeneration des Zahnmarks (Pulpa) und damit am Erhalt der Vitalität des Zahnes. Einen erfolgversprechenden Ansatz bieten Pulpa-Stammzellen, aus denen sich neues Zahnmark bilden kann.

Bei Jugendlichen mit noch nicht abgeschlossenem Zahnwachstum werden hierbei die schon im Zahn vorhandenen Stammzellen durch spezielle Maßnahmen aktiviert. Bei Erwachsenen könnte sich längerfristig die Möglichkeit ergeben, Stammzellen z.B. aus extrahierten Weisheitszähnen zu gewinnen und durch diese dann im wurzelbehandelten Zahn eine Pulpa-Regeneration anzuregen.

Die Stammzellgewinnung mit einer initialen Anzüchtung außerhalb des Körpers und deren Einpflanzung inklusive eines geeigneten Trägermaterials (Tissue Engineering) sind derzeit experimentelle Verfahren mit extrem hohen Kosten, die noch nicht standardmäßig eingesetzt werden.

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