Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparats, die in den meisten Fällen infolge einer bakteriellen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) auftritt und sich anfänglich durch Zahnfleischbluten, Schwellungen und Rötungen am Zahnfleisch bemerkbar macht. Erste Warnzeichen sollten unbedingt ernst genommen und schnellstmöglich in zahnmedizinische Behandlung gegeben werden. Bleibt die Parodontitis unbehandelt, kann das zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden führen – nicht nur im Mundraum.
Parodontitis: Eine Erkrankung, die viele Folgen haben kannLetzte Änderung: 28. Juni 2023
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Frau mit gesundem Zahnfleisch |
Parodontitis nicht behandeln lassen: Welche Konsequenzen drohen?
Das Tückische an einer Parodontitis ist, dass sie sich schleichend entwickelt und zunächst weitgehend symptomfrei ist. Deshalb wird sie von Betroffenen häufig nicht bemerkt und bleibt unbehandelt. Weitet sich die Zahnfleischentzündung aus, löst sich der Zahnfleischsaum vom Zahn. Es bilden sich Zahnfleischtaschen, in denen sich schädliche Bakterien ansammeln, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden können. Die Taschen werden mit der Zeit immer tiefer und es kommt zu einem Zahnfleischrückgang. Dadurch werden die Zahnhälse freigelegt, die Zähne sehen länger aus.
Die offen liegenden Zahnhälse reagieren empfindlich auf Wärme und Kälte, der Verzehr heißer oder eiskalter Speisen und Getränke verursacht oft ein unangenehmes Ziehen oder Schmerzen. Zudem kann das Essen säurehaltiger Lebensmittel wie Obst oder Süßspeisen die empfindlichen Zahnhälse reizen. Häufige Symptome einer schweren Parodontitis sind zudem Mundgeruch und ein unangenehmer Geschmack im Mund infolge eitriger Abszesse.
Zahnfleischrückgang und Zahnausfall
Im Gegensatz zur Gingivitis beschränkt sich Parodontitis nicht nur auf das Zahnfleisch, sondern greift auf alle Teile des Zahnhalteapparats – in der medizinischen Fachsprache als Parodont bezeichnet – über. Nach und nach werden auch der Kieferknochen und die Bindegewebsfasern, die für den Halt der Zähne sorgen, zerstört. Die Zähne lockern sich und wackeln. Verlieren sie durch den massiven Abbau von Gewebe und Knochensubstanz vollständig den Halt, kommt es schließlich zum Zahnverlust.
Eine chronische Parodontitis verläuft im Allgemeinen schubweise. Bis zum endgültigen Zahnausfall kann es deshalb mehrere Jahre, zuweilen auch Jahrzehnte dauern. Handelt es sich jedoch um eine aggressive Parodontitis, können betroffene Zähne bereits wenige Monate nach dem Auftreten der ersten Warnsignale ausfallen.
Während es früher bei Parodontitis üblich war, betroffene Zähne zu ziehen, ist heutzutage selbst eine schwere arodontitis gut behandelbar. Dank innovativer Verfahren der modernen Zahnmedizin lassen sich die natürlichen Zähne in den meisten Fällen erhalten.
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Die langfristigen Folgen einer Parodontitis betreffen den gesamten Körper
Die Folgen einer fortgeschrittenen Parodontitis wirken sich nicht nur auf den Mundraum aus. Die krankheitserregenden Bakterien setzen Entzündungsbotenstoffe (Mediatoren) frei. Gelangen diese Mediatoren z. B. beim Kauen oder Zähneputzen über kleine Wunden zwischen Zahnfleisch und -wurzel in die Blutbahn, können sie sich im gesamten Organismus ausbreiten und entzündliche Reaktionen in verschiedenen Bereichen auslösen. Der Patient fühlt sich dann oft krank und erschöpft, was zu einem Leistungsabfall führen kann. Im Blut zeigt sich die Parodontitis mit erhöhten Entzündungswerten.
Eine unbehandelte Parodontitis kann somit Auswirkungen auf den gesamten Körper haben und an der Entstehung unterschiedlichster Erkrankungen beteiligt sein.
Bluthochdruck und höheres Risiko für einen Herzinfarkt
Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass für Patienten mit Parodontitis im Vergleich zu Menschen mit gesunden Zähnen ein fast 50 % höheres Risiko besteht, in den kommenden sechs Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass sich Zahnfleischentzündungen auch auf den Blutdruck auswirken können. Demnach ist bei Personen mit Parodontitis häufig ein Bluthochdruck (Hypertonie) festzustellen, vor allem bei Zahnfleischbluten und in aktiven Phasen der Entzündung. Einen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen sehen Forscher auch darin begründet, dass eine Parodontitis-Behandlung zu einer Blutdrucksenkung führen kann.
Zusammenhang von rheumatoider Arthritis und Parodontitis
Zwischen rheumatoider Arthritis (RA) und Parodontitis besteht eine wechselseitige Beziehung. Rheuma befällt nicht nur die Gelenke, sondern kann auch in der Mundhöhle zu Veränderungen führen, wovon insbesondere der Zahnhalteapparat betroffen ist. RA-Patienten entwickeln deshalb häufiger eine Parodontitis und klagen über vermehrten Zahnverlust.
Gleichzeitig wirkt sich die Parodontitis negativ auf die rheumatoide Arthritis aus, da Bakterien aus dem Mundraum in die Blutbahn und Gelenkflüssigkeit gelangen. Das kann Rheuma-Beschwerden auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern.
Die Mundgesundheit nimmt deshalb bei Rheuma-Patienten einen entscheidenden Stellenwert ein. Durch die Behandlung der Parodontitis und regelmäßige Entfernung bakterieller Plaques lässt sich die Rheuma-Symptomatik verbessern.
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Mundgesundheit spielt bei Rheumapatienten eine zentrale Rolle. |
Gefährliche Wechselwirkung zwischen Diabetes und Parodontitis
Eine enge Verbindung besteht auch zwischen Parodontitis und Diabetes. Diabetiker haben ein dreifach höheres Risiko für Parodontitis. Durch die permanent erhöhten Blutzuckerwerte sammeln sich vermehrt entzündungsauslösende Stoffe im Mundraum an, wodurch Infektionen am Zahnhalteapparat gefördert werden. Vor allem bei einem schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel kann die Parodontitis schneller voranschreiten.
Umgekehrt kann sich eine schwere unbehandelte Parodontitis negativ auf den Diabetes auswirken. Durch die Entzündung werden die Insulinrezeptoren blockiert und somit die Einstellung des Blutzuckers erschwert. Bei einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel steigt wiederum in beträchtlichem Maße das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen wie z. B. Nierenerkrankungen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße.
Steigt das Risiko, an Alzheimer zu erkranken?
Zwar sind die genauen Ursachen von Morbus Alzheimer noch nicht hinlänglich erforscht, Wissenschaftler diskutieren jedoch immer häufiger die Beteiligung von Parodontitis an der Entstehung der Demenzerkrankung.
Grund zu dieser Annahme ist, dass bei Untersuchungen verstorbener Alzheimer-Patienten der Parodontitis-Leitkeim in Gehirn und Rückenmark nachgewiesen werden konnte. Dieser besitzt offensichtlich die Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und die Entstehung seniler Plaques, die wiederum als Ursache von Neuropathien bei Alzheimer gelten, zu fördern.
Eine weitere Studie ergab, dass Morbus Alzheimer bei Patienten, die gleichzeitig auch von Parodontitis betroffen waren, schneller voranschritt als bei Patienten ohne Parodontitis.
Auch eine Blutvergiftung ist möglich
Gelangen Bakterien infolge einer lang anhaltenden, unbehandelten Parodontitis in die Blutbahn, kann das in sehr seltenen Fällen auch eine Sepsis (Blutvergiftung) auslösen. Eine Gefährdung besteht insbesondere für Patienten, deren Immunsystem stark geschwächt ist. Typische Symptome einer Sepsis sind hohes Fieber, ein schneller Herzschlag und Atembeschwerden.
Gefahren durch Parodontitis in der Schwangerschaft
Zu den zahlreichen körperlichen Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, gehört auch, dass durch die hormonelle Umstellung das Gewebe in der Mundhöhle weicher wird. Bakterien können deshalb leichter ins Zahnfleisch eindringen und Entzündungen hervorrufen. Bestand bereits bei Beginn der Schwangerschaft eine Parodontitis, kann sich diese im Laufe der Schwangerschaft noch verstärken.
Die Erkrankung des Zahnhalteapparats kann auch negative Folgen für das ungeborene Kind haben. Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt oder die Entwicklung einer Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung). Zudem weisen neugeborene Babys häufig ein niedrigeres Geburtsgewicht auf.
Um Komplikationen zu vermeiden, sollten werdende Mütter bei Schwangerschaftsbeginn einen Kontrolltermin beim Zahnarzt vereinbaren. So lassen sich mögliche Erkrankungen im Mundraum frühzeitig erkennen. Für eine Parodontitis-Behandlung empfiehlt sich das zweite Schwangerschaftsdrittel. Eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) zur Entfernung hartnäckiger Zahnbeläge kann während der gesamten Schwangerschaft bedenkenlos vorgenommen werden.
Parodontitis vorbeugen mit der richtigen Mundhygiene
Einfache Maßnahmen können verhindern, dass eine Parodontitis erst gar nicht auftritt. Um der Erkrankung vorzubeugen, ist eine gewissenhafte Zahn- und Mundpflege – täglich zweimal gründlich Zähneputzen und die Reinigung der Zahnzwischenräume – unverzichtbar. Zudem sollte man die halbjährlichen Kontrolltermine beim Zahnarzt und die regelmäßige Entfernung bakterieller Zahnbeläge nicht versäumen.
Alle wichtigen Informationen zur Parodontitis-Prophylaxe haben wir im Beitrag Parodontitis vorbeugen für Sie zusammengestellt.
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Letzte Änderung: 28. Juni 2023