Bei älteren Patienten ist häufig der Fall, dass sie überhaupt keine eigenen Zähne mehr haben, und auch die Kieferknochen nicht mehr breit und stark genug sind, um Implantate zu halten. In solchen Fällen bleibt die traditionell herausnehmbare Prothese als einzige Lösung für den Zahnersatz.
Die traditionelle, herausnehmbare Prothese |
Extrem wichtig: Prothesen hat man wie die eigenen Zähne zu pflegen, sonst verwandeln sie sich in richtige Bakterienherde und bedeuten ernste Gefahr für unser Zahnfleisch. |
Die Zähne in einer Totalprothese werden meistens aus Kunststoff angefertigt, aber auf Wunsch können diese auch aus Porzellan erstellt werden, damit das Ergebnis auch optisch noch ästhetischer wirkt. Da die Prothese eine sehr komplizierte Planung voraussetzt, dauert die Anfertigung auch entsprechend lange, und die Geschichte endet nicht bei der Übergabe. Durch regelmäßige Kontrollen und eventuell nötig werdenen Unterfütterungen kann man dafür sorgen, dass die Prothese lange perfekt sitzt.
Anfangs ist es wirklich unheimlich schwer, sich an das Fremdkörpergefühl in der Mundhöhle zu gewöhnen, aber mit einigen Praktiken können die Schwierigkeiten überbrückt werden. Zahnärzte empfehlen oft Gesichtsgymnastik, Lutschbonbons, viel trinken und damit keine Essensreste unter die Prothese kommen, klein geschnittene Lebensmittel vermeiden, und immer darauf achten, dass man auf beiden Seiten der Prothese kaut.
Was ist bei den herausnehmbaren Prothesen zu beachten?
Herausnehmbare Prothesen benötigen gründliche Pflege, und es ist sehr wichtig, dass der Patient regelmäßig zur Kontrolle geht, damit die Fachärzte Druckstellen und alle kleinen Abweichungen unmittelbar korrigieren können.
Die Mundhygiene ist auch ohne eigene Zähne äußerst wichtig, denn Prothesen verändern die Mundflora und sind ein idealer Herd für Keime und Bakterien. Mit den Speiseresten siedeln sich auch Bakterien zwischen Zahnfleisch und Prothese an, breiten sich in der ganzen Mundhöhle aus und führen zu Entzündungen.
Heutzutage werden die Prothesen aus Materialien hergestellt, deren Reinigung ganz einfach ist. Sogar die Oberflächen werden glatt poliert, damit Speisereste nicht festkleben. Das heißt aber bei weitem nicht, dass die gründliche Reinigung vernachlässigt werden könnte oder sich eventuell erübrigt. Auch die Prothese hat man nach jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen zu reinigen - ganz wie die echten Zähne. Wenn man zusätzlich alle paar Tage Prothesenreiniger verwendet, kann man auch Verfärbungen beseitigen.
Schäden und Reparatur
Prothesen können leicht beschädigt werden, deswegen muss man sehr behutsam mit ihnen umgehen; am meisten ist eine Prothese während der Reinigung gefährdet, denn sie rutscht leicht aus den Händen, fällt ins Waschbecken oder auf den Boden, und bricht. Mit bewusster Aufmerksamkeit können diese Unfälle vermieden werden. Eine praktische Lösung ist, das Waschbecken mit Wasser zu füllen, oder ein Handtuch reinzulegen, um den Aufprall zu dämpfen.
Die Prothese kann aber auch beim Benutzen kaputt gehen. Die herausnehmbare Prothese kann auch beim Kauen und Beißen Schäden davontragen, bzw. wenn sich die Prothese durch harte Bissen anspannt. Wenn man nicht nach jedem solchen "Unfall" eine neue Prothese kaufen will, dann sollte man sich eine mit Metallgerüst anfertigen lassen, die stärker und langlebiger ist, als die gewöhnliche.
Prothesen können nur dann repariert werden, wenn sie montierbare Teile haben, oder wenn es nur eine Bruchlinie gibt. Der Zahntechniker brennt dann die Teile anhand des Abdruckes mit demselben Material wieder zusammen, und poliert die reparierten Flächen. Wenn die Prothese in mehrere Stücke bricht, ist es jedoch nicht sicher, dass man sie wieder heil kriegt. Vorsicht ist ja sprichwörtlich die Mutter aller Porzellankisten, und selbst Zahntechniker können nicht alles wieder heil zaubern, in manchen Fällen ist dann wirklich eine neue Prothese nötig.
Dr. Kalman Gelencser
Gelencsér Dental Zahnklinik
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Letzte Änderung: 19. September 2019