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Experteninterview mit Dr. Gelencsér

Letzte Änderung: 29. Januar 2024

Dr. Gelencsér gibt uns Antworten zu wichtigen Fragen rund um das Thema Parodontitis.

Dr. Kálmán Gelencsér - Gelencsér Dental Zahnklinik, Ungarn
Dr. Kálmán Gelencsér - Gelencsér Dental Zahnklinik, Ungarn

Dr. Gelencsér, wir begrüßen Sie herzlich und freuen uns, dass Sie uns als erfahrener Spezialist rund um das Thema Parodontitis und Zahngesundheit zur Verfügung stehen.

Dr. Gelencsér, Sie sind bereits seit 20 Jahren in der Zahnmedizin tätig und sind Leiter der Gelencsér Dental Zahnklinik in Ungarn. Was bildet die Basis Ihrer erfolgreichen Arbeit?



Dr. Kálmán Gelencsér: Es liegt mir am Herzen, das Bewusstsein für das Thema Zahnhygiene zu schärfen, da es eine der wichtigsten Säulen eines gesunden Lebensstils darstellt. Mein Team und ich legen besonderen Wert darauf, uns regelmäßig weiterzubilden – um stets auf dem aktuellsten Stand der Zahnmedizin zu sein und neue Erkenntnisse der Forschung in unseren Praxisalltag einfließen zu lassen.

Einer Ihrer Schwerpunkte ist die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen. Man vergisst oft, wie unglaublich sensibel dieser Bereich tatsächlich ist. Merken sie das auch in Ihrem Umgang mit Patient*innen?



Dr. Kálmán Gelencsér: Zunächst ist der Besuch eines Zahnarztes für die meisten Patient*innen mit Unsicherheit und Angst vor möglichen Schmerzen verbunden. Insbesondere dann, wenn sie in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Immer wieder wird mir berichtet, dass es Kolleg*innen gibt, die zwar ihr Handwerk an sich verstehen, aber denen das nötige Feingefühl zu fehlen scheint. Gerade dieser Aspekt ist mir so wichtig in der Kommunikation mit meinen Patient*innen.

Um explizit auf die Frage zu antworten: Ja, gerade das Thema Zahnfleischerkrankungen ist bei vielen meiner Patient*innen äußerst sensibel und mit Scham besetzt, da sie fürchten, sie könnten für eine mangelnde Zahnhygiene kritisiert werden. Indem mein Team und ich niemanden verurteilen, sondern wir eine sachliche Diagnose stellen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen, öffnen sich die meisten Patient*innen – und können ihre Bedenken ablegen.

Ich setzte dabei den Fokus bewusst auf eine professionelle Mundhygiene im Anschluss an die Therapie – und nicht auf eine mögliche ungenügende Zahnhygiene meiner Patient*innen im Vorfeld. Das würde aus meiner Sicht niemandem etwas bringen und negative Emotionen auslösen. Mir liegt es am Herzen, meine Patient*innen mit ihrem Vorhaben, ihre Zahngesundheit zu optimieren, zu unterstützen.

Die Pflege des Zahnfleischs sowie der Zähne ist einer der wichtigsten Bereiche bei der eigenen Zahnpflege. Bekannt sind wahrscheinlich das Zähneputzen, Mundwasser und vielleicht ab und zu Zahnseide. Was sind die größten Mythen, wenn es um die richtige Zahnpflege geht? Was ist bei der Vorbeugung einer Parodontitis tatsächlich elementar?



Dr. Kálmán Gelencsér: Obwohl das Auftreten von Zahnfleisch- und Zahnerkrankungen tatsächlich auch genetische Ursachen haben kann, ist es ein Mythos, dass die Zahngesundheit nur zu einem gewissen Teil auf eine unzureichende Mundhygiene zurückgeht. Fakt ist, dass gesunde Zähne und ein gesundes Zahnfleisch in erster Linie auf einer regelmäßigen Zahnreinigung basieren.

Mangelnde Mundhygiene ist und bleibt der größte Risikofaktor für eine Parodontitis. Daher ist es mir so wichtig, meinen Patient*innen vor der Abreise die wichtigsten Basics einer professionellen Zahnhygiene mit auf den Weg zu geben.

Ein weiterer Mythos, der mir häufig begegnet, ist der Irrglaube, dass Zucker der einzige schädigende Faktor auf Ernährungsebene ist. Zwar erhöht der häufige Verzehr von Süßigkeiten oder Softdrinks ohne Frage das Risiko für Karies und Parodontitis, allerdings gibt es zusätzliche Risikofaktoren für Zahnerkrankungen. Beispielsweise greift Wein- und Obstsäure, allen voran konzentrierte Zitronensäure, den Zahnschmelz ebenfalls an, sodass ein direktes Zähneputzen nach dem Verzehr einer heißen Zitrone oder eines Glas Weins kontraproduktiv ist – im Gegensatz zum Spülen der Mundhöhle mit einem geeigneten Mundwasser oder einem zuckerfreien, Xylit-haltigen Zahnpflegekaugummi.

Während eine ballaststoffreiche Ernährung und die ausreichende Aufnahme von Calcium zudem die Kaumuskulatur und den Zahnapparat stärkt, wirkt sich Rauchen nicht nur negativ auf die Farbe des Zahnschmelzes, sondern auch auf die Mundflora aus.

Fakt ist: Regelmäßiges Zähneputzen mit einer geeigneten, beispielsweise einer elektrischen Zahnbürste mit Schalltechnologie in Kombination mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta ist das A und O einer umfassenden Zahnhygiene – und dient gleichzeitig als elementare Prävention von Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis. Zusätzlich empfehle ich das Reinigen der Zahnzwischenräume und die Verwendung einer Mundspülung.

Sie leiden unter Paradontose?



Wie sieht die perfekte Routine an einem Tag aus, um die bestmögliche Pflege für die Zähne zu bieten?



Dr. Kálmán Gelencsér: Eine umfassende, tägliche Mundhygiene für gesunde Zähne und ein gesundes Zahnfleisch ohne Parodontitis sieht wie folgt aus:

    • Zwei- bis dreimal täglich Zähne putzen.
    • Eine optimale Putztechnik – idealerweise mit einer elektrischen Zahnbürste
    • Die Verwendung einer fluoridhaltigen, reminieralisierenden Zahncreme
    • Die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide bzw. mit Interdentalbürsten
    • Ein entzündungshemmendes, gegebenenfalls auch ein medizinisches Mundwasser
    • Zuckerfreie, Xylit-haltige Zahnpflegekaugummis für zwischendurch


Den Begriff Parodontitis bzw. Parodontose hat wahrscheinlich jeder und jede irgendwo schon mal gehört. Ob in Expertengesprächen oder in Zahncreme-Werbung. Die Vorbeugung von Parodontitis wird oft groß geschrieben. Trotzdem wissen die meisten Menschen nicht genau, was das ist und welche Symptome die Krankheit hat. Können Sie einen kurzen Umriss um die Erkrankung geben?



Dr. Kálmán Gelencsér: Unter Parodontitis versteht man in der Zahnheilkunde eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates. Was viele nicht wissen: Die entzündliche Zahnfleischerkrankung ist nach Karies bei Erwachsenen die zweithäufigste Ursache für Zahnverlust.

Zu den charakteristischen Symptomen einer Parodontitis zählen Zahnfleischrückgang, schmerzempfindliche Zähne, Zahnfleischbluten und sichtbare Spalten zwischen Zahn und Zahnfleisch – sogenannte Zahnfleischtaschen. Darüber hinaus kann eine Zahnfleischentzündung bzw. Parodontitis mit Mundgeruch und einem geröteten, geschwollenen sowie schmerzhaften Zahnfleisch einhergehen.

An dieser Stelle ist es mir noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass Parodontitis und Parodontose nicht das Gleiche sind. Obwohl die Begriffe Parodontitis und Parodontose häufig synonym verwendet werden, gibt es einen grundlegenden Unterschied: Während es sich bei der Parodontitis um eine akut entzündliche Erkrankung handelt, beschreibt der Begriff Parodontose eine chronisch-degenerative Veränderung des Zahnhalteapparats ohne entzünliche Prozesse. Das Risiko für Parodontose nimmt mit zunehmendem Alter zu.

Zum leichteren Verständnis: In der medizinischen Fachsprache deutet die Endung “itis” wie bei Parodontitis auf eine Entzündung und “ose” wie bei Parodontose auf eine krankhafte Veränderung hin.

Oftmals können es auch “leichte” Symptome sein wie Schmerz beim Essen von kalten oder warmen Speisen. Andererseits kann das ja oft auch nur auf ein gereiztes Zahnfleisch zurückgeführt werden. Ab wann sollte man bei Schmerzen einen Facharzt aufsuchen?



Dr. Kálmán Gelencsér: Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang zu betonen, dass ein akut gereiztes Zahnfleisch nur kurzzeitig auftritt – zum Beispiel, weil sich Speisereste wie Gemüsefasern nach einer Mahlzeit in den Zahnzwischenräumen abgesetzt haben und das Zahnfleisch reizen. Leichte Schmerzzustände dieser Art sollten nach einer Zahnreinigung mit Zahnseide oder Interdentalbürsten, spätestens aber am nächsten Tag, vorüber sein.

Treten ähnliche oder weitere Beschwerden nach kurzer Zeit erneut auf, ist hingegen Vorsicht geboten. Zahnarztbesuche sollten bei anhaltenden Symptomen keinesfalls herausgeschoben werden: Eine frühzeitige Diagnose mit anschließender individueller Behandlung verhindert chronische Schmerzen, Parodontitis, Karies und Zahnverlust.

Damit es gar nicht erst zu möglichen Zahn- und Zahnfleischerkrankungen wie Karies, Parodontitis oder Parodontose kommt, sind regelmäßige zahnmedizinische Kontrollen essentiell. Wenn sich Schmerzen am Zahn oder am Zahnfleisch bereits bemerkbar machen, sind entzündliche Prozesse oder Kariesbefall häufig schon fortgeschritten.

Was sind die erfolgreichsten Maßnahmen, um eine Parodontitis zu bekämpfen?



Dr. Kálmán Gelencsér: Die Basis einer erfolgreichen Parodontitis-Behandlung bildet neben einer möglichst frühzeitigen Diagnose die Beseitigung des Entzündungsherdes in der Mundhöhle. In Abhängigkeit des jeweiligen Stadiums und der Lokalisation der entzündlichen Prozesse stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Situation miteinander kombiniert werden.

In frühen Stadien kann es bereits ausreichend sein, die Zahnoberflächen, die Zahnzwischenräume und die Zahnfleischtaschen gründlich zu reinigen. An dieser Stelle liegt mir daher die Empfehlung nochmals am Herzen, sich bei anhaltenden Beschwerden zeitnah in eine zahnmedizinische Behandlung zu begeben!

Ist die Parodontitis hingegen schon fortgeschritten und hat bereits zu einem schmerzhaften, bakteriellen und entzündliche Befall der Zahnwurzel bzw. des Zahnnervs geführt, ist eine Wurzelkanalbehandlung und die Gabe von Antibiotika häufig nicht mehr abzuwenden. Damit der Erfolg einer Parodontitis-Therapie im Anschluss langfristig bestehen bleibt, ist eine umfassende Mundhygiene unverzichtbar.

In Ihrer Laufbahn haben Sie sicher das ein oder andere prägende Ereignis miterlebt. Gibt es Patient*innen oder Behandlungen, bei denen sie sagen “die vergesse ich nicht so schnell wieder?”



In meinem Alltag als Zahnmediziner gibt es tatsächlich immer wieder beeindruckende, berührende und manchmal auch amüsante Begegnungen. Schließlich ist jedes Zusammentreffen mit einem Patienten weit mehr als Anamnese, Diagnose und individueller Therapie.

Tagtäglich bin ich gefordert, nicht nur meinen Erfahrungsschatz und mein Fachwissen in der Zahnheilkunde optimal für eine bestmögliche Behandlung zu nutzen, sondern ich bin auch als eine Art Psychologe gefragt. Meiner Meinung nach ist gerade die Kombination aus fundierter Zahnheilkunde und einem hohen Maß an Feingefühl und Empathie im Umgang mit meinen Patienten entscheidend. Gleiches gilt natürlich auch für meine Kollegen und Angestellten meiner Zahnklinik, um ein verantwortungs- und respektvolles Miteinander zu garantieren – die elementare Basis für eine erfolgreiche Zahnbehandlung und zufriedene Patient*innen.

Rückblickend gibt es viele Patient*innen, an die ich mich erinnere – insbesondere dann, wenn mich eine aktuelle Behandlungsstrategie an einen früheren Fall erinnert. Nicht vergessen werde ich eine Patientin, die mich morgens mit Tränen in den Augen auf dem Behandlungsstuhl begrüßte und mir mitteilte, dass Sie eine Angstpatientin ist. In solchen Momenten bin ich zunächst nicht als Zahnmediziner, sondern in meiner bereits erwähnten Funktion als empathischer Gesprächspartner gefragt.

Nachdem ich der Patientin ihre Unsicherheiten nehmen konnte, fand die geplante Behandlung wie vereinbart am gleichen Tag statt. Nie werde ich vergessen, wie glücklich die Patientin am Ende der Behandlung war.

Neben dieser sehr berührenden Begegnung erleben ich und mein Team es nahezu täglich, dass uns nach erfolgreicher Therapie glücklichen Patient*innen bei der Verabschiedung gegenüberstehen. Sie sind dankbar, diesen Schritt gegangen zu sein und dabei auch noch Geld sparen konnten. Eine Win-Win-Situation für Arzt und Patient.

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