Wenn Ärzte während verschiedener Behandlungen die Bedeutung der entsprechenden Mundhygiene betonen, haben sie wohl einen guten Grund dafür. Gesund beginnt im Mund, wir sind, was wir essen, und ohne Zähneputzen verlieren wir die Zähne... das sind zwar abgedroschene Floskeln, die man seit der Kita permanent hört, aber schlechte Zähne können auch durchaus Schlimmeres verursachen.
Unzureichende Mundhygiene, schlechte Zähne und ihre Folgen |
Die meisten Leute sind erstaunt, wenn sie erfahren, dass die schlechte Mundhygiene nicht nur zum Zahnverlust führen kann, sondern auch die Gesundheit gefährdet. Unbehandelter Zahnstein zB. kann schwere Probleme verursachen, und verschiedene Krankheitsherde und Krankheitserreger im Mund können erschreckende Symptome im ganzen Körper hervorrufen.
Es lohnt sich wirklich, auf die richtige Mundhygiene zu achten, denn nur so kann man nicht nur ein natürliches Lächeln und gesunde Zähne bewahren, sondern Sekundärerkrankungen vorbeugen.
Mundgeruch ist nur eines der Probleme
Viele denken, dass sie höchstens schlechten Atem bekommen, wenn sie sich ein paar Mal nicht oder nicht gründlich genug die Zähne putzen. Leider kann es aber viel schlimmere Folgen haben, wenn man sich die Zähne nicht ordentlich pflegt, oder wenn man keine Zahnseide benutzt.
In der menschlichen Mundhöhle können sich selbst bei entsprechender und gründlicher Mundpflege gefährliche Bakterien ansiedeln, die dann nicht nur Zahnfleischerkrankungen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können.
Zahnfleischerkrankungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden (primär aber durch Zahnstein), aber unbehandelt erhöht sich das Risiko der Herz- und Kreislauferkrankungen auf das Doppelte.
Es gibt zwar keine eindeutige Erklärung, aber Forscher nehmen an, dass die Gefahr von solchen Bakterien verursacht wird, die aus der Mundhöhle in den Blutkreislauf gelangen, und dann an verschiedenen Stellen des Körpers Entzündungen verursachen.
Wegen Bakterien können auch Gerinnsel entstehen, die dann den Blutkreislauf beeinträchtigen.
Auch zwischen Mundhygiene und Erinnerungsvermögen gibt es eine enge Verbindung
Es gibt auch Theorien darüber, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Mundhygiene und Erinnerungsfähigkeit gibt. Experten sind der Meinung, dass die Bakterien im Mund auch bis an die Nervenzellen im Gehirn wandern können, wo sie dann Gerinnsel in den Venen verursachen, und somit das Entstehen von Alzheimer begünstigen.
Forschungen bestätigen auch, dass die verringerte Kauaktivität mit der Zeit Demenz verursacht, indem sich der Blutfluss im Gehirn reduziert – kurzum: Kauen hält geistig fit. Mundhygiene spielt also in beiden Fällen eine wichtige Rolle, weil sich Bakterien durch eine gründliche Mundpflege unter Kontrolle zu halten sind, damit wir unsere eigenen Zähne oder Zahnersatz lange behalten können.
Diabetes als Risikofaktor
Es ist allgemein bekannt, dass Diabetes-Patienten zu Zahnfleischerkrankungen neigen, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass sie sowieso anfälliger für Infektionen sind. Durch Forschungen hat sich auch erwiesen, dass die Kontrolle des Blutzuckerspiegels durch die Zahnfleischerkrankungen erheblich schwieriger ist, da diese die Symptome von Diabetes verstärken können.
Und wenn das nicht schon genug wäre, können parodontale Erkrankungen auch bestehende Atemwegprobleme erschweren, da die Bakterien auch in der Luftröhre und in der Lunge Entzündungen verursachen können. Laut anderen Studien wirkt sich entzündetes Zahnfleisch ebenso negativ auf die Fruchtbarkeit aus, sodass der Kinderwunsch bei den Betroffenen um ein paar Monate hinauszögert. Nicht nur künftige Mütter sind gefährdet, eine Zahnfleischerkrankung stellt bei Schwangeren sogar ein erhöhtes Fehlgeburt-Risiko dar.

Dr. Kalman Gelencser
Gelencsér Dental Zahnklinik

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Letzte Änderung: 26. Januar 2017