Die Entfernung eines Zahnes wird in der Zahnmedizin Extraktion genannt. Wie kommt es aber dazu, dass ein Zahn entfernt werden muss?
Schmerzfreie Zahnmedizin: Das Zahn ziehen und die Entfernungsarten |
Extraktion vs. Nicht-Extraktion
Dank ständiger Entwicklungstendenzen in der Zahnmedizin und mit dem entsprechenden technologischen Hintergrund kommt es heute recht selten dazu, dass ein Zahn nicht gerettet werden kann. Die zwei häufigsten Ursachen, fortgeschrittene Karies und Parodontitis ↗ sind mittlerweile durch entsprechende präventive Maßnahmen wie richtige Mundpflegegewohnheiten etwa effektiv zu vermeiden.
Es kann vorkommen, dass ein Zahn nicht mehr zu retten ist. Dann hilft nur eins: Der Zahn muss raus! |
So merkwürdig es auch klingen mag, aber es gibt auch tatsächlich kontraindikative Einzelfälle, in denen von der Zahnentfernung abzuraten ist, z.B. bei Herz- und Durchblutungskrankheiten, Hämophilie, Diabetes, Allergie und Schilddrüsenkrankheiten.
Schmerzfreie Eingriffe
Zähne werden unter örtlicher Betäubung gezogen, und wenn es sich nicht um quer liegende Weisheitszähne oder schwer extrahierbare Zähne mit Fehlstellung handelt, sind dies keine zahnchirurgischen Eingriffe. Grundsätzlich werden zwei Techniken verwendet: bei der einfachen Zahnentfernung benutzt der Zahnarzt spezielle Hebel und Zangen, um den Zahn zu lockern und zu lösen, um ihn anschließend mit unterschiedlich geformten Zangen mühelos ziehen zu können. Die operative Methode hingegen ist ein komplizierter chirurgischer Routineeingriff, bei dem vor allem verlagerte und impaktierte (nicht durchgebrochene) Weisheitszähne entfernt werden.
Nach dem schmerzlosen Eingriff hat man eine Knochenwunde, die in der Zahnarztpraxis vollständig versorgt wird, damit die optimale Genesung gewährleistet werden kann. Während der Heilungsperiode kommt es selten zu Komplikationen, sechs Monate nach der Extraktion ist der betroffene Bereich bereits komplett verheilt, selbst die Röntgenaufnahme weist kein Gewebemangel auf.
Die problematischen Achter
Die Fachärzte widmen den Weisheitszähnen (also den Achtern) besondere Aufmerksamkeit. Es ist komplizierter, an sie heranzukommen, nach der Entfernung muss man mit einer längeren Heilungszeit und eventuell mit Komplikation rechnen. Heutzutage ist man der Ansicht, dass Weisheitszähne ein Überbleibsel der Evolution sind - man braucht sie weder zum Beißen noch zum Kauen, deshalb sind sie quasi überflüssig und können bzw. sollen ohne weiteres entfernt werden.
Die Achter verursachen vor allem dann Probleme, wenn sie nicht genügend Platz in der Kiefer- und Zahnlinie haben, und teilweise oder vollständig unter dem Zahnfleisch bleiben. Das Entfernen der Weisheitszähne erfolgt paarweise - wenn der untere entfernt wird, sollte auch sein Gegenüber oben entfernt werden.
In unkomplizierten Fällen kann auch ein Zahnarzt den Eingriff durchführen, bei Fehlstellungen ist die operative Entfernung durch einen Mundchirurgen erforderlich.
Dr. Kalman Gelencser
Gelencsér Dental Zahnklinik
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Tags: Parodontitis
Letzte Änderung: 18. August 2017