Schmerzen, die aus den Zähnen und deren Umgebung ausstrahlenden, sind in der Tat oft unerträglich. Trotzdem zögert man den Zahnarztbesuch so weit es geht hinaus, wodurch das Unheil nur größer wird.
Was verursacht Zahnschmerzen? |
Ob das nur ein mulmiges Gefühl im Kiefer ist oder diverse Zahnschmerzen, die Art und der Ort sind immer wichtige Hinweise bei der Lokalisierung und Identifizierung des Problems.
Schmerz in den Zähnen entsteht meistens dann, wenn auch bereits die Zahnnerven betroffen sind, die sonst verborgen in der Zahnpulpa von Zahnhartsubstanzen umgeben sind.
Bei schlechter Mundhygiene ↗ frisst sich Karies durch diese schützenden Schichten, sodass die Nervenfasern die thermischen, mechanischen und chemischen Reize als Schmerzempfindung weiterleiten.
Dumpfe Schmerzen können auch heiße Speisen und Getränke verursachen, aber meistens steht Karies oder eine Zahnverletzung im Hintergrund |
Stechende Schmerzen werden durch zu warme oder zu kalte Getränke, durch Süßes und Salziges verursacht - meistens ausgelöst durch Karies. In diesem Fall ist der Zahn auch klopfempfindlich, wobei das unangenehme Gefühl mit der Zeit nicht nachlässt, sondern weiter pulsiert.
Heißt es etwa, dass das Problem anhand der Art der Schmerzen diagnostiziert werden kann? Meistens schon, denn die verschiedenen Schmerzenarten lassen auf verschiedene Probleme schließen.
Deshalb ist es äußerst wichtig, darauf zu achten, was man fühlt, und dafür die richtigen Wörter zu finden, wenn der Zahnarzt danach fragt.
Man kann die Zahnschmerzen grob in drei Gruppen teilen: dumpf, pulsierend oder stark.
Auf jeden Fall sollte man es nicht leichtsinnig nehmen, wenn man doch was Beruhigendes im Internet darüber liest.
Denn obwohl selbst starke Schmerzen vorübergehend mit Medikamenten zu lindern sind, darf man nicht vergessen: starken, langanhaltenden Schmerzen muss man auf den Grund gehen.
Man kann nicht umhin, seinen Zahnarzt aufzusuchen.
Wie kommt es zu starken Zahnschmerzen?
Für starke Zahnschmerzen ist charakteristisch, dass sie selten lange anhalten, und meistens auch einfach zu lindern sind.
Sie können zwar einem den Tag vermiesen, aber sie sind halb so schlimm, wie dumpfe, chronische Zahnschmerzen.
Zu diesem Schmerz kann es durch viele relativ kleine Probleme kommen wie zum Beispiel Zahnhalskaries neben einem abgebrochenen Zahn, eine schlecht aufgesetzte oder zu hohe Krone, durch eine zu hohe Füllung oder durch nächtliches Zähneknirschen, aber auch durch heiße oder kalte Speisen und Getränke.
Nach einer Zahnfüllung kann man getrost ein paar Tage lang starke Schmerzen in Kauf nehmen, aber man kann beruhigt sein, dass dieses Gefühl dann mit Sicherheit abklingt.
Das Bohren und das Füllen sind ein richtiger Schock für den lebendigen Zahn, und je größer die Karies, umso mehr Zahnsubstanz muss beseitigt werden.
Der Zahnschmelz, als härteste Substanz unseres Körpers, verkraftet die Behandlung, die empfindlicheren Gewebeschichten darunter, vor allem die Pulpa, in der sich Nervenfasern befinden, sorgen schon für schmerzhafte Momente.
Wie kommt es zu dumpfen und pulsierenden Zahnschmerzen?
Dumpfe Zahnschmerzen sind womöglich oft einfacher zu ertragen als die stechenden, heftigen, plötzlich auftretenden Schmerzen, trotzdem sind diese eine viel größere Gefahr für unsere Zähne.
Das dumpfe Gefühl kann auf ernsthafte Probleme deuten. Meistens ist es ein Zeichen dafür, dass die Nerven im Zahninneren beschädigt sind.
In solchen Fällen sollte man nicht zögern, seinen Zahnarzt aufzusuchen, der die Zähne nicht nur physikalisch, sonder auch röntgendiagnostisch untersuchen kann.
Dumpfe Schmerzen können auch heiße Speisen und Getränke auslösen, aber meistens steht Karies oder eine Zahnverletzung im Hintergrund.
In vielen Fällen ist eine Wurzelkanalbehandlung die letzte Rettung. Nicht durchgebrochene Weisheitszähne, nächtliches Zähneknirschen und Kieferanomalien stehen bei solchen Schmerzen ebenfalls unter Verdacht.
Dumpfe Zahnschmerzen halten meistens länger an, sie können uns den Schlaf rauben, und scheinen oft aus dem Nichts zu kommen.
Die dritte Art und zugleich die höchste Stufe der Zahnschmerzen stellen die pulsierenden Schmerzen dar. Diese sind wie schreiende Alarmsirenen, die einen in den Wahnsinn jagen.
Die dritte Art der Zahnschmerzen, sind die pulsierenden und intensiven Schmerzen, die auf noch ernstere Probleme schlissen lassen.
In diesem Fall muss man sich darauf vorbereiten, dass im Mund eine Entzündung, Infektion oder Abszess ist.
Bei pulsierenden Schmerzen kann das Gesicht anschwellen, deshalb muss man sich sofort an einen Facharzt wenden, um das Problem zu lösen.
Schmerzen unter der Krone
Die Anfertigung einer Zahnkrone ↗ braucht nicht nur Zeit, sondern ist auch ziemlich kostenintensiv, deswegen möchte jeder Patient, das nach der Prozedur alles problemlos bleibt.
Leider kann es aber selbst bei dem umsichtigsten Zahnarzt und bei bestens vorbereiteten Behandlungen vorkommen, dass man nach der Aufsetzung der Krone einige Tagen oder Wochen lang Schmerzen hat.
Da stellt sich natürlich die Frage, was das verursacht?
Die schlechte Mundhygiene ist in vielen Fällen der häufigste Grund, denn nicht einmal die modernsten Materialien können perfekten Schutz vor Bakterien im Mund bieten.
Die unzureichende Mundhygiene ist schuld daran, dass sich Bakterien zwischen Kronenrand und Zahnfleisch vermehren und durch ihre Stoffwechselprodukte schädliche Prozesse einleiten.
Genau deswegen betonen die Zahnärzte immer wieder, dass zweimal täglich Zähne putzen, die Verwendung von Interdentalbürsten, Mundwasser und Zahnseide ein erforderliches Muss sind.
So können nämlich Entzündungen vermieden werden.
Wenn der Schmerz nicht auf Karies oder Pulpitis (Zahnmarkentzündung) zurückzuführen ist, dann kann auch die schlech aufgesetzte Krone auf ein Loch überprüft werden.
Bei zu hoher Prothese ↗ kann der Ober- und Unterkiefer nicht richtig geschlossen werden, und der Biss wird unregelmäßig. Auch in diesem Fall können sich die Bakterien in den Lücken zwischen Krone und Zahnfleisch vermehren, und die erwähnten Probleme verursachen.
Wenn kauen weh tut, kann das Problem mit der Neupositionierung der Krone behandelt werden.
Egal welche Art Schmerzen man hat, es ist sehr wichtig, wie schnell man zum Zahnarzt geht.
Neben der regelmäßigen Kontrolle muss man auch dann, wenn man Schmerzen hat, den Arzt aufsuchen, denn neben den erwähnten Problemen, können auch andere Sachen Schmerzen verursachen.
Ausstrahlende Schmerzen können nämlich auf nicht zahnmedizinische Probleme hinweisen: der Grund dafür kann bei den Ohren, Augen, Nebenhölen oder anderen Zähnen liegen.
Deswegen untersuchen die Zahnärzte den Allgemeinzustand des Patienten, und sie probieren mit Hilfe von Röntgenaufnahmen den Grund des Problems zu finden.
Das Wichtigste ist, dass man die Probleme nicht auf die leichte Schulter nimmt, denn die unbehandelte, entzündete Zahnpulpa kann absterben, sodass man den Zahn endgültig verliert.
Wegen zu spät entdeckten Entzündungen kann aber vorkommen, dass nicht einmal eine Wurzelkanakbehandlung hilft, und es bleibt nichts anderes übrig, als Zahn zu entfernen.

Dr. Kalman Gelencser
Gelencsér Dental Zahnklinik

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Letzte Änderung: 24. August 2017