Viele Patienten werden von Zahnempfindlichkeit geplagt. Der aus heiterem Himmel blitzartig durch den Kiefer schießende Schmerz kann einem die schönsten Momente ruinieren.
Empfindliche Zähne - Was hilft? |
Zahnempfindlichkeit ist eine häufig auftretende Art der Zahnschmerzen ↗, die Berichten zufolge ein Drittel bis etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung betrifft.
Die Chancen stehen hoch, dass auch Sie genau wissen, wovon wir sprechen. Vielleicht befürchten Sie sogar, dass Sie machtlos dagegen sind.
Sicherlich haben auch Sie sich schon gewundert, was diese Schmerzen verursacht, die einem den Alltag vermiesen, und ob es wirksame Methoden dagegen gibt.
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Was macht Zähne empfindlich?
Wichtig: Zahnempfindlichkeit ist definitiv nicht als zahnmedizinische Erkrankung zu definieren. Es ist vielmehr ein Symptom, das man ernst nehmen und baldmöglichst beheben sollte.
Was kann man gegen - oder eher für - empfindliche Zähne tun?
Als Erstes sollte man seinen Zahnarzt aufsuchen, der feststellen kann, was die Sensibilität verursacht und mit welchen Methoden der beste Erfolg zu erzielen ist.
Über Zahnempfindlichkeit spricht man, wenn gewisse äußere Reize einen heftigen, meist blitzartigen Schmerz auslösen, der nicht nachlässt.
Um zu verstehen, wie es zu solchen Schmerzen kommt, muss man sich mit dem Aufbau der Zähne ↗ vertraut machen.
Jenen Teil des Zahnes, der in der Mundhöhle zu sehen ist, nennt man Zahnkrone, der im Kieferknochen sitzende Teil heißt Zahnwurzel. Den Übergang zwischen den beiden Teilen bildet der Zahnhals, der normalerweise mit Zahnfleisch bedeckt ist. Der Zahn selbst besteht aus drei Schichten. Von außen nach innen betrachtet aus Folgenden: Zahnschmelz bzw. Zahnzement, Zahnbein (auch Dentin) und Zahnmark.
Da stellt sich gleich die erste Frage: Heißt nun die erste Schicht Schmelz oder Zement? Sind das verschiedene Sachen?
Ja, das sind sie. Der obere, freiliegende Anteil des Zahnes (das Sichtbare über dem Zahnfleisch) wird von einer harten, mineralhaltigen Schutzkappe überzogen. Dieser Zahnschmelz, übrigens die härteste Substanz unseres Körpers, schützt das darunterliegende weichere Dentin, und die ganzen Nerven, Blutgefäße und Bindegewebsfasern, die sich tiefer im Zahnmark befinden.
Der Zahnschmelz endet jedoch beim Zahnhals. Unter dem Zahnfleisch, bzw. beim Wurzelteil, übernimmt eine Zementschicht die gleiche Schutzfunktion wie der Zahnschmelz.
Der Zement ist zwar auch eine Hartsubstanz, aber bei weitem nicht so widerstandsfähig wie der Schmelz, und es ist ausgerechnet im Zahnhalsbereich am dünnsten. Das Dentin, das darunter liegt, ist daher gerade beim Zahnhals am wenigsten geschützt.
Wenn sich also das Zahnfleisch zurückzieht ↗ und der Zahnhals frei liegt, reagieren die Zähne empfindlicher auf äußere Reize wie
- heiße und kalte Speisen und Getränke,
- Süßes, Salziges und Saures,
- Zähneputzen,
- das Einatmen von kalter Luft.
Der Unterschied zwischen Zahnschmelz und Zahnzement ist leicht zu erkennen, da im Vergleich zum Weiß unserer Zähne das Zement viel gilblicher und unästhetischer wirkt, die Trennlinie ist augenfällig.
Zahnfleischrückgang
Der häufigste Grund für die Überempfindlichkeit der Zähne ist der Zahnfleischschwund, auch Rezession genannt, verursacht durch mangelnde Mundhygiene. Dabei kommt es in den meisten Fällen nicht auf die Häufigkeit, sondern viel mehr auf die falsche Putztechnik an.
Grobes Schrubben mit horizontalen Bewegungen radiert buchstäblich den Zahnschmelz und auch das Zahnfleischgewebe im Zahnhalsbereich ab.
Wenn man über eine lange Zeit diese falsche Putztechnik anwendet, erodiert nicht nur das Zahnfleischgewebe, sondern auch die Zementschicht. Winzige Kanäle öffnen sich im weniger geschützten Dentinbereich beim Zahnhals, was die Sensibilität verstärkt.
Genau aus diesem Grund schlägt die richtige Putzmethode ↗ sanfte Kreisbewegungen vor, um Zahnfleisch, Zahnschmelz und Zementschicht zu schützen.
Nach dem Motto "mit Köpfchen statt Muskeln" kann man den Zahnbelag auch mit sanften, vibrierenden Bewegungen effektiv beseitigen.
Weitere Gründe für den Zahnfleischrückgang:
- inkorrekte Zahnregulierung (zu schneller oder aggressiver Vorgang),
- genetische Veranlagung,
- Parodontalerkrankungen ↗,
- Änderungen im Hormonhaushalt (vor allem bei Frauen während der Schwangerschaft und in den Wechseljahren),
- schlechte Bisslage (übergroße Kaukraft auf Zahnfleisch und Kieferknochen),
- Fehlstellung der Zähne.
Zahnfleischrückgang ist ein heimtückisches Problem: Anfangs ist es äußerst schwer zu erkennen, dass dieser langsame, dafür aber umso gefährlichere Vorgang begonnen hat. Erst mit der Zeit werden die Symptome offensichtlich, die man sofort seinem Zahnarzt zeigen sollte.
Die Empfindlichkeit der Zähne geht nämlich oft mit Zahnfleischentzündung und Zahnhalskaries einher. Um späteren Folgeschäden vorzubeugen, ist es daher ratsam, schnellstmöglich den Zahnarzt aufzusuchen.
Andere Ursachen für schmerzempfindliche Zähne
Die Schmerzempfindlichkeit der Zähne wird allerdings nicht nur durch Abrasion (oder auch Substanzverlust) an den Zahnhälsen, beziehungsweise durch zu starkes Schrubben beim Zähneputzen verursacht.
Für die Sensibilität sind auch folgende Umstände verantwortlich:
1. Häufiger als nötig verwendetes Mundwasser: Oft stellt sich heraus, dass die Patienten regelmäßig, oder gar mehrmals am Tag zum Mundwasser greifen. Was daran falsch ist? Mundwasser kann die nicht ganz gesunden Zähne noch sensibler machen.
2. Gewisse Bleachingprodukte und Zahncremes: Diese enthalten nämlich oft chemische Zutaten, die die Zähne empfindlich machen.
3. Substanzschäden oder Risse: die Nerven im Zahnmark reagieren empfindlicher auf gewisse Reize. Auf Kaltes oder Süßes beißen kann heftige Schmerzen auslösen.
4. Nächtliches Zähnekirschen: Wenn Ihr Zahnarzt von Bruxismus spricht, meint er damit eine unbewusste Funktionsstörung, von der viele Erwachsene betroffen sind. Ohne es wahrzunehmen, kauen viele im Schlaf an ihren Problemen herum. Ein anderer Grund kann eine zu hohe Zahnfüllung, Krone oder Brücke sein. Das permanente Reiben und Knirschen schmirgelt den Zahnschmelz weg, was wiederum dazu führt, dass die Zahnnerven empfindlicher auf äußere Reize reagieren.
5. Karies: Wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie bis zur Zahnwurzel vordringen, wo außer einer Entzündung auch eine übermäßige Sensibilität entsteht.
6. Säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke: bei übermäßigem Verzehr erweichen diese den Zahnschmelz, sodass die Eingänge der Dentinkanälchen offen gelegt werden, was ebenfalls zur erhöhten Sensibilität führt.
Egal was im Hintergrund steht, schmerzempfindliche Zähne sind durchaus ein Fall für den Zahnarzt, da neben der Schmerzempfindlichkeit womöglich auch mit Zahnfleischentzündung und Zahnhalskaries zu rechnen ist.
Was kann man selbst gegen empfindliche Zähne tun?
Ohne zahnärztliche Hilfe kann man diese Probleme vermutlich nicht beheben, aber es gibt Faktoren, die man ausschalten kann, um eine Besserung zu erzielen.
Mundwasserfreaks haben es vielleicht am leichtesten. Ihnen empfehlen die Experten, ein pH-neutrales Mundwasser zu benutzen, und zwar kurmäßig: nach 2-3 Wochen eine kleine Pause einlegen.
Das gleiche gilt für Whitening-Zahnpasten. Wenn man bemerkt, dass die Zähne sensibler werden, sollte man auf diese Produkte verzichten.
Gegen den säurebedingten Zahnschmelzabbau, der ebenfalls für schmerzempfindliche Zähne verantwortlich gemacht werden kann, kann man sich leicht wehren: ein Stück Käse oder ein Glas Milch sorgen wieder für einen gesunden pH-Wert im Mund.
Wenn neue Zahnbürsten und Zahnpasta auf dem Einkaufszettel stehen, sollte man auf folgende Sachen achten:
- Zahnbürsten mit weichen Borsten schonen den Zahnschmelz. Für den richtigen Putzeffekt wählt man am besten eine Zahnbürste mit dichtem Borstenfeld.
- Bei der Zahncreme kommt es nicht auf den Geschmack an, vielmehr auf die enthaltenen Wirkstoffe. Bei schmerzempfindlichen Zähnen sind kaliumchlorid- und kaliumnitrathaltige Produkte empfehlenswert, da diese in der Lage sind, eine Schutzschicht im Zahninneren zu bilden. Bei schmerzempfindlichen Zähnen können Sensitiv-Zahnpasten die offenen Dentinkanälchen abschließen, daher gelten diese Produkte als die ideale Wahl.
Was kann man gegen das nächtliche Zähnekirschen tun?
Grundsätzlich gilt, dass man schnellstmöglich seinen Zahnarzt aufsuchen sollte, wenn die Schmerzempfindlichkeit der Zähne kontinuierlich anhält.
Er kann nämlich feststellen, was hinter diesem ärgerlichen Symptom steckt:
- Karies,
- Verletzungen am Zahn,
- nächtliches Zähnekirschen,
- Zahnhalserosion,
- oder sonstige zahnmedizinische Probleme?
Die Zahnärzte ↗ an der Zahnklinik Gelencsér Dental haben große Erfahrung sowohl in der Diagnostik als auch in der Behandlung solcher Sensibilitätsprobleme. Dabei wird ihre Arbeit durch modernste Behandlungsmethoden und einem Hightech-Instrumentenpark unterstützt.
Wenn Karies der Auslöser ist, wird die infizierte Zahnsubstanz sofort entfernt und das präparierte Loch im Zahn fachgerecht mit Füllungsmaterial versehen. Benutzt werden ausschließlich moderne Füllungsmaterialien und Laser, und das bewährte Behandlungsprotokoll lässt Sekundärkaries fast keine Chance.
Es wird aber auch untersucht, ob Zeichen für das nächtliche Zähneknirschen vorhanden sind, und wenn dies der Fall ist, wird für den Patienten eine Aufbiss-Schiene angefertigt.
Bei dieser elastischen Zahnschiene handelt es sich um eine an den Zahnbogen angepasste Kunststoffschiene, die dabei hilft, das Kaugelenk zu entspannen und die Zähne beim ständigen Aneinanderpressen zu entlasten.
Teil der Behandlung bildet eine professionelle Zahnreinigung oder Zahnsteinentfernung und bei Bedarf wird auch die richtige Putztechnik gezeigt und eingeübt.
Gleichzeitig wird Wert auf die Behandlung bestehender und auf die Vorbeugung späterer Probleme gelegt.
Professionelle Behandlung schmerzempfindlicher Zähne
Bei der Konsultation bezüglich der schmerzempfindlichen Zähne erhalten die Patienten nützliche Ratschläge, um das Problem schnellstmöglich und effektiv aus der Welt zu schaffen.
Manchmal reicht es aus, spezielle Zahnpflegeprodukte ↗ zu verwenden, bei heftigeren Schmerzen kann man auch zum Fluoridgel greifen.
In ernsteren Fällen ist in der Zahnmedizin das sog. Fluorid-Iontophorese-Verfahren bekannt. Bei dieser Behandlung kann die Empfindlichkeit der Zahnhälse, die wegen Rückgang vom Zahnfleisch frei geworden sind, behoben werden. Mit diesem schmerzfreien und sicheren Eingriff ist auch späterer Karies vorzubeugen, und die Zahnoberflächen erhalten zusätzlich eine säurebeständige Schicht.
Bei großflächiger Abrasion trägt man ein spezielles Dichtungsmaterial auf, um das Zahninnere gegen die schmerzhaften Reize zu isolieren.
Kurze Zusammenfassung
Folgende Leitpunkte sind zu beherzigen, um mit der Schmerzempfindlichkeit der Zähne abzurechnen:
1. Kaufen Sie die richtige Zahnbürste sowie die richtige Zahnpasta und achten Sie auf die richtige Putztechnik.
2. Mindestens zweimal täglich Zähneputzen und mindestens einmal am Tag Zahnseide benutzen, um die Zahnzwischenräume zu reinigen.
3. Regelmäßige Zahnkontrollen wahrnehmen. Bei dauerhafter Schmerzempfindlichkeit sofort zum Zahnarzt gehen.
4. Vermeiden Sie stark säurehaltige Lebensmittel.
5. Benutzen Sie nicht allzu viel Mundwasser. Ihr Zahnarzt berät Sie gern.
6. Vermeiden Sie Reizquellen. Kontaktieren Sie Ihren Zahnarzt, denn man muss nicht gleich auf alles verzichten, er erklärt Ihnen gern, was Sie zu befolgen haben.
7. Die Ratschläge Ihres Zahnarztes auch für die Zukunft befolgen.
Und nicht vergessen:
schmerzempfindliche Zähne kann man behandeln - je früher, desto effektiver.
schmerzempfindliche Zähne kann man behandeln - je früher, desto effektiver.
Dr. Kalman Gelencser
Gelencsér Dental Zahnklinik
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Letzte Änderung: 25. Februar 2019